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Dust: An Elysian Tail unser Test

Wir haben für euch Dust: An Elysian Tail gespielt und stellen euch das lustige Gespann Dust und Fidget in unserem Review zum Action-advenure vor.

Dust: An Elysian Tale ist ein 2 D Action RPG von Humble Hearts.

Am Anfang wacht Dust, der namens gebende Protagonist, vollkommen ohne Erinnerungen auf einer Waldlichtung auf. Ein sprechendes Schwert spricht ihn mit Dust an und erklärt ihm, dass er eine Aufgabe hat, die er erfüllen muss. Trotz dessen, dass er sich an nichts erinnern kann, folgt er dem Versprechen des Schwertes „Ahrah“ und durchquert den Wald, um im Dorf Aurora vielleicht Antworten auf seine vielen Fragen zu bekommen. Ahrah ist aber nicht der einzige Begleiter, der Dust, der immer einen Hut tief ins Gesicht gezogen trägt, seine Hilfe anbietet. Auch Fidget, ein Ameisenbeutler und die Wächterin des Schwertes Ahrah, folgt dem Helden, denn sie will das Schwert nach der Erledigung der Aufgabe wieder haben, damit keiner merkt, dass es weg ist. Das sich Ahrah aus eigenem Antrieb zu Dust bewegt hat ohne sie zu fragen, findet die kleine, quirlige Fidget gar nicht gut.

Hintergrund / Story:

Die Geschichte ist auch die größte Stärke von Dust: An Elysian Tail. Anfangs ist noch ziemlich unklar, wo die Monster herkommen, die plötzlich durch die Wälder streifen und wehrlose Dörfer überfallen, Dorfbewohner töten und die Landschaft verwüsten. Aber bald werfen sich neue Fragen auf. Wieso kann Dust so gut mit Ahrah umgehen. Wer ist General Gaius und was hat das alles mit dem alten Volk der Mondblütigen zu tun? Ich möchte hier gar nicht so viel von der Story spoilern, denn das würde doch den Spielspaß entscheidend mindern.

Erzählt wird die Geschichte in Gesprächen, allerdings ohne wirkliche Videosequenzen. Der Sprecher erscheint nur groß am Bildschirmrand und auch hier ist dann nur der Mund animiert. Immerhin gibt es je nachdem, was der jeweilige Charakter sagt, unterschiedliche Körperhaltungen und Gesichtsausdrücke.

Alle Dialoge sind voll vertont, wenn auch nur Englisch. Die Texte sind allerdings wunderbar in Deutsch übersetzt, wobei auffällt, dass einiges an Wortwitz, gerade von Fidget, verloren geht, wenn man nur die Texte liest. Die englischen Sprecher machen dafür durchgehend einen wirklichen guten Job. Man merkt ihnen die Professionalität wirklich an, denn besonders Fidgets Sprecherin (Kimlinh Tran) hat auch schon mehrere Rollen im Anime K-ON! Gesprochen und auch die Amarantha Finch in Always Remember Me. Lucien Dodge der Dust spricht hat auch bereits Erfahrung. Beispielsweise als Varius in Ragnarok Online 2 oder Caleb in Sequence. Insgesamt umfasst die Besetzung 40 Sprecher, so dass wirklich kein Sprecher zwei Charaktere spricht.

Immer wieder gibt es auch Dialoge zwischen Dust, Fidget und Ahrah, welche von traurig, über ernst bis hin zu urkomisch gehen. Besonders, wenn Fidget in ihrer frechen, vorlauten Art wieder eines der Geschehnisse kommentiert, nur um kurz darauf wieder ängstlich zu zittern, weil es doch noch schlimmer gekommen ist, ist meistens zum Brüllen komisch.

Das führt auch dazu, dass einem Fidget anfangs noch sehr nervig vorkommt, aber schon nach wenigen Stunden will man den quasselnden, herumflatternden Fellball nicht mehr missen. Nicht nur wegen seiner Magie, sondern allein weil Kimlinh Tran eine so wunderbar überzeugende Rolle spielt.

Gameplay:

Das Gameplay ist ziemlich klassisch. Das ganze Spiel ist ein Sidescroller, bei dem die Richtung nicht festgelegt ist. Die Welt ist nach dem ersten Besuch in Aurora frei erkundbar und man kann jederzeit die Gebiete wechseln, indem man über die Weltkarte ein anderes auswählt. Die Kämpfe laufen leider immer nach demselben Muster ab. Dust kann entweder sein Schwert Arah schwingen, oder die Magie einsetzen, die Fidget beherrscht. Die Magie von Dusts Begleiterin ist zwar allein nicht besonders stark, aber Dust beherrscht eine besondere Attacke: Den Staubsturm. Dabei wirbelt er sein Schwert ganz schnell herum und erzeugt dadurch einen Sog, der nicht nur Fidgets Attacke verstärkt und über den ganzen Bildschirm verteilt, sondern auch Gegner und Gegenstände anzieht, die in unmittelbarer Nähe herumliegen, stehen, laufen, kriechen oder fliegen. Leider ist die Magie im Vergleich zu den Schwertschlägen viel zu stark. Der Staubsturm kann zwar immer nur kurz am Stück eingesetzt werden, aber sobald er wieder einsatzbereit ist, kann man den Bildschirm wieder mit Flammenwänden, oder Blitzschlägen fluten. So räumt man innerhalb kürzester Zeit jede Bedrohung aus dem Weg, so dass das Kämpfen schnell eintönig wird. Es gibt zwar eine unheimliche Menge an unterschiedlichen Gegnermodellen, aber trotzdem kaum Abwechslung in den Fähigkeiten dieser. Nur bei einigen wenigen Riesen brauche ich das Parieren überhaupt. Auf die kleinen Gegner hat das nicht mal eine adäquate Wirkung.

Die Steuerung kann per Gamepad, Maus und Tatatur oder nur Tastatur erfolgen. Dabei bleibt sie aber eingängig und ergibt sich nicht in tausend verschiedene Tasten. Mit WASD wird gesteuert, mit Leertaste gesprungen, ein Rechtsklick lässt Ahrah durch die Luft sausen und eine gedrückte linke Maustaste aktiviert den Staubsturm. Fidget Magie liegt auf der mittleren Maustaste.

Wer mag, kann aber die Tastenbelegung auf eigene Vorlieben anpassen.

Durch das Töten von Monstern steigt Dust im Level auf. Dadurch kann man ihn in den Bereichen Lebenspunkte, Angriff, Verteidigung und Magie verbessern, was definitiv nötig ist, wenn das Spiel weiter fortschreitet. Weitere Verbesserungen sind durch die Ausrüstung möglich. Diese findet man entweder beim Monsterschnetzeln, oder baut sie sich mit Bauplänen, die auch von den Monstern fallen gelassen werden. Die Materialien lassen sich ebenfalls bei Gegnern finden, oder bei einem der vielen Händler kaufen, die immer wieder einen ihrer Mobilen Stände in der Welt haben. Kaufen kann man die Materialien aber erst, wenn diese katalogisiert wurden. Das geschieht dadurch, dass man dem Händler den Gegenstand ein einziges Mal verkauft. Ab da wird er versuchen, den Gegenstand am Lager zu haben. Es lohnt sich also immer mal wieder einen Blick hineinzuwerfen. Wann die Händler ihre Vorräte auffüllen, erfahrt ihr praktischerweise durch eine Nachricht am unteren linken Bildschirmrand.

Anfangs ist nicht die ganze Spielwelt betretbar, da Dust an einige Orte einfach nicht gelangen kann. Die benötigten Bewegungen schaltet man erst im Verlauf der Story frei. So lernt er recht am Anfang durch enge Gänge zu schliddern. Später dann auch, sich an schleimigen Lianen festzuhalten und so Wände emporzuklettern und einen Doppelsprung. Sobald man eine dieser Fähigkeiten gelernt hat, lohnt es sich also noch einmal in bereits besuchte Gebiete zurückzukehren, denn in den bisher unzugänglichen Gebieten können sich noch Schätze befinden, die aus Bauplänen, Gold (Die Währung im Spiel, mit dem auch die Materialien und Heilutensilien beim Händler bezahlt werden) und Baupläne sein, sondern auch Freunde. Diese Freunde warten dann in einem separaten Areal und bringen nach der Befreiung einen Lebenspunktebonus von 5 % pro Freund. Diese Freunde sind Helden aus anderen Indietiteln, so finden sich zum Beispiel Super Meat Boy und seine Freundin Bandage Girl ein. Eine wirklich schöne Idee, besonders da alle Freunde ebenfalls nur aus 2 D Titeln stammen muss hier nicht umgerechnet werden.

Ein weiteres Hindernis in der Welt von Dust sind Türen, die nur durch Resonanzsteine unterschiedlicher Farben zu öffnen sind. Diese Resonanzsteine bekommt man von den Bewohnern der Dörfer, die Dust im Laufe seiner Suche besucht. Ein schönes Extra gibt es hierbei, denn die Entwickler haben auch an Farbenblinde Spieler gedacht. Für die gibt es eine Option das Dust sagt, welche Farbe eine Tür hat, so dass auch diese Spieler wissen, wo sie welchen Stein brauchen.

Schließlich gibt es aber neben der Hauptstory auch noch Quests, die man von den Dorfbewohnern bekommt. Das können alltägliche Dinge sein, wie das Wiederbeschaffen einer verlorenen Kiste, oder die Suche nach einer Freundin, bis hin zum Materialsammeln für den örtlichen Ausrüster der Wache. Diese Quests bringen Geld, Materialien oder Baupläne und manchmal auch ganze Ausrüstungsgegenstände. Außerdem steckt hinter jeder dieser Aufgaben eine kleine Geschichte, die sich zu entdecken lohnt.

Technik:

Die gezeichneten Hintergründe wirken dabei immer absolut atemberaubend. Sei es nun das beschauliche Dorf Aurora, umgeben von Bäumen oder dunkle Kristallhöhlen. Die Hintergründe bestechen durch liebevolle Details, toll animierte Eyecatcher und kräftige Farben. Leider ist das bei den Charaktermodellen nicht so. Im Vergleich zu den Hintergründen wirken die Charaktere manchmal arg hin geklatscht und die Animationen, gerade von Dust, wirken oft ziemlich hölzern. Leider überträgt sich das auch auf Fidget und die meisten anderen Charaktere.

Dafür gibt es dynamisches Wetter und Tageszeitänderung. So zieht manchmal ein schweres Unwetter auf, der Bildschirm wird dunkler und im Hintergrund zucken Blitze, während sich ein Regenschleier über das Areal legt. Dann wieder scheint die Sonne, oder nachts der Mond. In den Bergen gibt es Schneestürme und auch leichter Regen wird geboten.

Die Sounduntermalung ist für jedes Areal sehr anschaulich und besteht aus unaufdringlichen Instrumentaltracks. Die Kampfmusik klingt fetzig, aber manchmal etwas schwach gegen die stimmungsvolle und ruhige Musik, des restlichen Spiels. Die Sounds für Treffer sind weit weniger wuchtig und klingen ein bisschen blechern, aber auch wieder Retro und daher passend. Wettereffekte sind passend untermalt und fügen sich schön in das Gesamtbild ein.

Kaufen kann man Dust: An Elysian Tale im Microsoft Store für 1200 Microsoft Points (~15 €) Oder bei Steam http://store.steampowered.com/app/236090/?l=german

 

 

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