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Punch Club im Test

Wie Rocky vom Straßenboxer zum Weltstar!

Wir haben uns in Punch Club ordentlich geprügelt und hier sind unsere Erfahrungen.

Auf ihrer Homepage schreiben die Entwickler des russischen Studios Lazy Bear Games, sie seien alle in ihren 30ern und hätten ein Spiel voller Nostalgie und Erinnerung an ihre Kindheitszeit entwickeln wollen. Genau das haben sie mit Punch Club auch abgeliefert. Es lohnt sich die Dialoge aufmerksam zu verfolgen und sich in jeder Szene umzusehen. So findet man Jay und Silent Bob außerhalb von Apu`s Lebensmittelladen oder Jules Winnfield und Vincent Vega im Diner. Rocky Poster sind an mehreren Orten zu finden, auch wenn der Film hier Stoney heißt und den Krokodilen, die gegen uns kämpfen, nachdem wir ihnen eine Pizza in die Kanalisation geliefert haben, fehlt eigentlich nur noch der Panzer zur Schildkröte.Punch_Club_1

Story

Unser Vater war ein großer Boxer, der in einer dunklen Gasse vor unseren Augen erschossen wurde und uns im Sterben das Versprechen abnahm, stärker zu werden als er. Nach seinem Tod kümmerte sich sein Freund Frank um uns. Dieser ist auch die erste Person, mit der wir im Spiel sprechen, wenn auch über das Telefon. Als erstes suchen wir uns eine Arbeit, mit unseren körperlichen Fähigkeiten bietet sich die Baustelle an. Dann beginnen wir unsere Kämpfer Karriere. Wir trainieren anfangs im Fitness Studio, sobald wir genügend Geld haben können wir unsere Garage zu einem Trainingsraum umbauen und uns die Eintrittsgebühr zum Studio in Zukunft sparen. Alle drei Tage setzen wir unsere kämpferischen Fähigkeiten in der Liga, so wie in illegalen Untergrund kämpfen unter Beweis. Durch das Kämpfen treffen wir auch unseren Freund Roy und verlieben uns in seine Schwester. Neben der Arbeit und dem Kämpfen haben wir aber auch noch eine geheime Identität. Die Stadt wird von einer Bande Tiermasken tragender Verbrecher heimgesucht. Wir maskieren uns und stürzen uns als der geheimnisvolle Rächer Black Fist in den Kampf gegen die Bösewichte. Die Story des Spiels achtet darauf, dass wir möglichst viele Anspielungen und Klischees der Kampf- und Actionfilm Klassiker mitnehmen.Punch_Club_2

Steuerung und Gameplay

Die Steuerung ist denkbar einfach. Mit der Maus klicken wir auf Gegenstände die wir benutzen wollen oder Orte an die wir reisen wollen. Wir haben nur die PC Version getestet, jedoch dürfte diese ein Klick Steuerung auch bestens auf Touch Geräten funktionieren.
Das Gameplay erinnert an Spiele wie die Sims. Wir haben drei Kampfwerte: Stärke, Beweglichkeit und Ausdauer. Wir können an verschiedenen Geräten trainieren, die verschiedene Werte erhöhen. Beispielsweise erhöht die Hantelbank Stärke und das Laufband Ausdauer. Am Ende des Tages sinken alle drei Werte. Wer also nicht will, dass die Werte sinken muss jeden Tag trainieren. Die drei Werte beeinflussen unsere Kampfstärke und ermöglichen das Freischalten besonderer Attacken und Fähigkeiten in den recht großen Skillbäumen. Nach einiger Zeit spezialisieren wir uns auf eine Schule und somit auf einen Wert. Die Schule des Tigers baut Beispielsweise hauptsächlich auf Beweglichkeit auf.
Punch_Club_5Neben den Kampfwerten gibt es noch vier weitere Werte: Nahrung, Energie, Leben und Zufriedenheit. Nahrung und Energie werden ständig verbraucht, daher müssen wir regelmäßig Essen und Schlafen. Zufriedenheit beeinflusst, wie erfolgreich unser Training ist. Sie steigt durch Kämpfe und sinkt durch Arbeit. Arbeiten müssen wir jedoch, da wir das Geld unter anderem für die Lebensmittel benötigen, die wir ständig verbrauchen. Lebenspunkte sind wichtig für das Kämpfen. Sie sinken auch mit jedem Kampf, da wir nicht unverletzt aus dem Ring steigen. Sie füllen sich kontinuierlich auf, durch Essen und Schlafen können wir das jedoch beschleunigen. Der Hauptinhalt des Spieles ist es, einen ausgewogenen Tagesablauf zu schaffen. Genug Trainieren, damit wir uns verbessern, genug Arbeiten, damit der Kühlschrank nicht leer wird und Schlafen und Essen um unsere Ressourcen wieder aufzufüllen. Punch Club dreht sich zwar um die Kämpfe, spielerisch sind diese jedoch wenig interessant. Wir wählen Fähigkeiten und Attacken aus die unser Charakter einsetzt. Den Rest erledigt das Spiel von selbst, wir greifen nicht aktiv in das Kampfgeschehen ein.

Grafik und Sound

Das Spiel soll eine Hommage an die 80er Jahre sein, daher ist die Pixelgrafik natürlich ein muss. Sie sieht aber technisch sehr viel besser aus, als dies in den 80ern der Fall gewesen wäre. Wer das volle 80s-Feeling will, kann jedoch den Retro Effekt aktivieren. Dann sieht das Spiel wirklich verpixelt aus. Im Hintergrund spielt 8-bit Musik in der Dauerschleife, die zeitweise an Klassiker wie das Rocky Theme angelehnt ist. Die Dialoge sind nicht vertont sondern spielen sich in Sprechblasen ab, sie werden jedoch vom Geräusch eines Stiftes auf Papier unterlegt. Ähnlich nostalgische Soundeffekte verursachen auch andere Aktionen, wie unsere Schläge und Tritte.
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Schwierigkeitsgrad

Wirklich versagen können wir nicht. Wenn wir einen Kampf verlieren kann es sein, dass wir uns verletzen und das Training die nächsten Tage weniger effektiv ist. Wer das nötige Kleingeld hat kann sich von einem alten betrunkenen Meister in China-Town davon heilen lassen. Dazu geben verlorene Kämpfe weniger Skillpunkte, als gewonnene. Wenn wir der Herausforderung also nicht gewachsen sind, verlangsamt sich unser Fortschritt. Das führt teilweise zu langen Grinding Phasen. Gegner setzen sehr stark auf eine Art von Attacken, wenn wir die richtigen Gegenattacken haben, sind sie leicht zu besiegen. Wenn nicht, sind sie oft unschlagbar und wir müssen uns die wenigen Punkte für verlorene Kämpfe ansparen, bis wir genug Skillpunkte haben, um die Gegenattacken zu erlernen. Oft hatten wir das Gefühl, dass die Richtige Wahl der Attacken wichtiger ist, als die Höhe unserer Kampfwerte.

Positives
  • Stimmige Pixelgrafik
  • Tolle Easter Eggs
  • Durchdachtes Skillsystem
Negatives
  • Teilweise stumpfes grinden
  • Keine Kampfsteuerung
7.2
Gut
Spielspaß - 7
Grafik - 7
Sound - 6
Steuerung - 8
Handlung und Charaktere - 8
Geschrieben von
Mott

Seit ich einen Computer habe, spiele ich. Der PC ist dabei auch meine bevorzugte Plattform geblieben. Ich mag Geschichten und suche diese bei eigentlich allen meiner Freizeitbeschäftigungen. Das ist wohl auch der Grund, warum ich vor allem Rollenspiele und Adventures spiele. Ansonsten verbringe ich viel Zeit mit Filmen und Serien und beim LARP bin ich selbst aktiver Teil der Geschichte.

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