Ein namenloser Charakter – ich nenne ihn bewusst nicht Held, weil mir das falsch vorkommt – mit Erinnerungslücken findet sich in einem Käfig wieder. Ein Rattenwesen spricht uns an, während wir über eine Landschaft geflogen werden, die vor Zerstörung und Düsternis jegliche Hoffnung zerstört. Bis wir uns in der Zelle befinden, von der aus wir unseren Ausbruch wagen, werden wir an die Geschichte herangeführt, die uns während dieses Point & Click Adventures begleitet.
Auf unserem Weg durch diese Hölle, die den Sündern die Schmerzen zufügen soll, die sie verdient haben, nehmen wir immer wieder neue Fetzen der Geschichte auf und versuchen, zu verstehen warum wir hier sind – und wem man hier trauen kann. Einiges scheint offensichtlich zu sein, anderes erschließt sich nicht sofort. Manchmal ist man sich nicht sicher, ob eine Entscheidung wirklich so gut war. Aber man lebt damit – oder spielt es erneut, um zu sehen was die andere Entscheidung bewirkt hätte.
So ist auch nicht immer klar, ob die anderen Charaktere, denen man begegnet einem helfen oder hereinlegen wollen. Das macht die moralischen Entscheidungen umso interessanter. Glaubt man dem angebundenen Hofnarren oder rettet man die vermeintliche Hexe? Lässt man die Spinne heraus oder sperrt man sie richtig ein?
Die Atmosphäre des Spiels ist Stimmungsvoll: Mit der handgezeichneten Welt und der passenden Musikuntermalung zusammen ergibt Tormentum: Dark Souls ein angenehm düsteres Spiel. Die Rätsel sind schlüssig und passen sehr gut in diesen dunklen Stil. Etwa das vergiften eines Fleischstücks, um eine Bestie aus dem Weg zu räumen oder das Spinnenrad, welches mit Edelsteinen gefüllt werden muss, die wie Augen aussehen.
Tormentum ist ein Surreales, aber Bildgewaltiges Spiel. Wer solche Details liebt, wird das Spiel von dem dreiköpfigen OhNoo Studio genießen. Das Spiel zieht sich nicht unnötig in die Länge und ist seinen Preis wert.
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