Batman Arkham City ist ein Action Adventure Prügel Stealth RPG? Puh schwer zu sagen. Irgendwie hatte ich das im Test von Arkham Asylum schon geschrieben.
Tatsächlich hat Rocksteady am Gameplay quasi nichts verändert und das ist diesmal auch verdammt gut so! Nur Details wurden verbessert. Zum Beispiel wurden mehr Bewegungen eingefügt und die Möglichkeiten der Fortbewegung für Batman wurden auf den Open World Aspekt des Spiels angepasst. Normalerweise stört es mich, wenn ein Spiel sich nicht weiterentwickelt, aber hier bin ich damit vollends zufrieden, denn schon in Arkham Asylum hat sich die Steuerung unheimlich intensiv und intuitiv angefühlt. Durch die vielen kleinen Verbesserungen ist der Ablauf nun noch flüssiger, was das Spielen zu einem Rausch werden lässt. Später gehe ich noch ein paar Detailverbesserungen ein, aber vorher kommen wir zur…
Story
Arkham City spielt 18 Monate nach den Vorfällen in Arkham Asylum. Der damalige Anstaltsleiter Quincy Sharp ist inzwischen Bürgermeister von Gotham City. In seiner neuen Funktion beschließt er einen neues Hochsicherheitsgefängnis mitten in Gotham zu bauen. Dafür wird aber nicht etwa ein Stück Land planiert, nein man zieht einfach eine Mauer um einen Teil der Stadt, packt ganz viel Stacheldraht und Scheinwerfer auf die Mauer und Voila. Fertig ist Arkham City. In dieses Supergefängnis stecken wir dann einfach alle Insassen aus Blackgate und Arkham Asylum. Packen noch den neuen Leiter Hugo Strange oben drauf und fertig ist ein Hochsicherheitsgefängnis das weniger die Sicherheit der Stadt fördert, als es eine Atombombe mit rotem Knopf auf dem Marktplatz von Gotham tun würde.
Mit diesem Kniff ist auchh Comissioner Gordon gar nicht einverstanden, aber Batman kann ihm ausreden das er gegen Sharp vorgeht und das lieber jemanden machen lässt der über mehr Geld und Einfluss verfügt. Bruce Wayne zum Beispiel. Dieser startet auch promt sich für die Schließung von Arkham City auszusprechen.
Dem mysteriösen Hugo Strange scheint das aber gar nicht zu schmecken, denn er lässt Bruce Wayne einfach von seinen Tyger Wachen verhaften und nach Arkham City verfrachten. Wer jetzt denkt das Strange einen Fehler gemacht hat, sich Batman in sein Paradies zu holen der liegt natürlich irgendwo richtig. Allerdings ist Strange scheinbar gelungen die wahre Identität des Dunklen Ritters zu erraten und so beginnt für Batman und wenig später auch Catwoman ein Kampf ums Überleben in Arkham City. Denn nicht nur Hugo Strange, sondern auch der Joker, Bane, Mr. Freeze, der Pinguin und einige andere Superverbrecher wollen der Fledermaus an den Kragen.
Fast hätte ich es vergessen. Natürlich werden auch massig Fäden aus dem ersten Teil aufgenommen. Nicht zuletzt Joker und Bane. Wer also den Vorgänger noch nicht gespielt hat, sollte das zuerst tun. Sonst verpasst man zwar nichts wichtiges, aber es fehlen doch Details und viele Anspielungen ergeben erst richtig Sinn, wenn man Asylum durchgespielt hat.
Grafik
Hier arbeitet wie beim Vorgänger die Unreal 3 Engine im Hintergrund und lässt die Muskeln so richtig schön spielen. Das Apokalyptische Gotham wird wunderbar eingefangen und vermittelt einem wirklich das Gefühl das hier seit Monaten Verbrecher hausen. Die Gebäude sind zerstört, an manchen Ecken brennt Feuer, alles ist scheinbar verlassen und das Wetter macht es nicht besser. Wir befinden uns nämlich im Winter und verdammt ist das kalt. Durch Tesselation sieht es diesmal wirklich genial aus und die Animationen der Charaktere wirken wie aus einem Guss. Ganz besonders Catwoman ist…Roaar! Zwar hat die Unreal 3 Engine immer einen Hang zu etwas großen Brustkörben, aber das passt gut zum Testosteron geschwängerten Flattermannuniversum. Daher hier ein absoluter Hingucker.
Sound
Der Sound ist wieder erste Sahne. Im Hintergrund ist die Musik dezent und der Stimmung immer angemessen. Die Soundeffekte wie Feuer, Wasser und Eis klingen realistisch, so dass man wirklich angst hat hinter einem brennt es oder deine Füße werden gleich nass. Batmans Schläge klingen noch einen Tick wuchtiger und direkter. Da man nun eine recht offene Welt hat im Vergleich mit der kleinen Asylum Insel, kann sich Batman nun auch schwebend fortbewegen und wenn er das tut dann hört man nur das Rauschen des Windes und das ist nichts weiter als episch, wenn man dann wuchtig auf einen Gegner herabstürzt. Absolut befriedigend und genau das muss der Sound können. Die Kampfmusik ist einfach Adrenalintreibend. Wunderbar.
Steuerung
Das wird ein kurzer Abschnitt. Die Steuerung ist absolut intuitiv. Entweder man spielt mit Gamepad oder mit Maus und Tastatur. Mit WASD wird Batman gesteuert. Rechte und Linke Maustaste sind fürs Prügeln da. Nämlich Schlagen und Kontern, mehr geht gar nicht. Muss auch nicht, dazu später aber mehr. Euer wichtigstes Instrument ist neben der X Taste, die den Detektivmodus einschaltet, die Leertaste. Mit der Leertaste bringt ihr Batman zum rennen, benutzt Gegenstände, öffnet Türen und sammelt die Boni ein.
Da nun ein gewisses Open World Element dazugekommen ist, kann sich Batman, wie erwähnt, nun gleitend fortbewegen. Das steuert sich ebenfalls flüssig und intuitiv. Durch einen Greifhaken, der noch mit besonderen Aufgaben upgradebar ist, kann Batman sich durch die Stadt bewegen ohne den Boden oder ein Dach auch nur zu berühren.
Gameplay
Das Gameplay hat sich im Vergleich zu Arkham Asylum nicht geändert, es wurden nur weitere Elemente hinzugefügt auf die ich hier näher eingehen möchte. Zum Rest des Gameplays könnt ihr den alten Gametest lesen.
Die wohl wichtigste Änderung am Gameplay ist das Open World Element des Spiels! Durch die recht offene Gestaltung der Spielwelt ist der Weg nun weniger vorgegeben, als in Arkham Asylum, wo man darauf angewiesen war in den Gebäuden festen Wegen zu folgen. Nur selten kämpfte man unter freien Himmel. Das ist hier anders. Oft erledigt man die Schurken auf der Straße oder den Dächern und die Jungs rufen auch jedes Mal Verstärkung. Wieder haben die Meisten Gegner nur Nahkampfwaffen wie Eisenstangen, Baseballschläger, oder Messer. Einige haben allerdings auch Schusswaffen und hier muss Batman wieder vorsichtiger sein und sie einzeln ausschalten. Diesmal kann man nicht immer über den Ganstern im Dunkeln sitzen, denn einige Schurken haben Infrarotbrillen, mit denen sie Batman in der Dunkelheit finden können.
Dazu gesellen sich nun Sidequests, die nichts direkt mit der Haupstory zu tun haben, aber schön eingearbeitet sind. Manche sind recht schnell erledigt, andere sind länger. Machen sollte man diese trotzdem, denn für diese gibt es weitere Ausrüstungsgegenstände, wie die Freeze Granaten, die dazu eingesetzt werden können ganze Gegnergruppen einzufrieren. Oder den Unterbrecher mit dem man Minen ausschalten kann.
Diese braucht man auch, wenn man alle Riddler Rätsel lösen will. Natürlich bringen diese weitere Charaktere hinzu wie Victor Zsazz, Deadshot oder der Mad Hatter.
Als weitere Neuerung darf wohl Catwoman gelten, denn diese ist diesmal als Spielbarer Charakter verfügbar. An festen Punkten der Haupthandlung wird auf sie gewechselt und nach Abschluss der Haupthandlung kann man festen Punkten auf der Karte wieder wechseln, denn Catwoman hat nun ebenfalls eigene Riddlertrophäen die nur sie einsammeln kann. Sie hat einen eigenen Storyfaden der sich um Two Face und den Tresor von Hugo Strange dreht Catwoman hat ihren eigenen Kampfstil mit Peitsche und Turnbewegungen, springt sie durch die Stadt und sieht dabei einfach heiß aus!
Apropos Riddler Rätsel! Da Edward Nigma im Letzten Teil auf den Sack gekriegt hat entführt er diesmal das Ärzteteam, welches die Insassen versorgen soll. Um diese zu retten muss Batman nun die Rätsel lösen und die Trophäen finden. Diesmal hat er aber gleich 440 Rätsel, Trophäen und körperliche Herausforderungen versteckt. Für alle 80 erledigten Trophäen gibt es die Koordinaten der nächsten Geisel, die man dann aus einem Raum retten muss, wo Batman noch ein Rätsel lösen muss. Wirklich fordernd und spaßig.
Natürlich ist auch das Upgrade System wieder am Start, aber es ist überarbeitet und ausgebaut worden. Nun gibt es nicht nur weitere Ausrüstung, sondern auch neue Funktionen und Kampfmoves für Batman sowie Catwoman.